Mantel für Fußmannschaften Muster 1908 in feldgrauer Ausführung 1915
Ab Anfang 1915 wurden an der Mantelprobe für Mannschaften von 1908 zahlreiche Veränderungen eingeführt. Aufgrund der Erfahrungen der ersten Kriegsmonate erhielten die bisher ungefütterten Mäntel nach einem Erlass des KM ab März 1915 ein Futter in Rumpf und Ärmeln aus weißem Köper. Auch die steingraue Tuchfarbe der Mäntel wurde von der Truppe immer wieder bemängelt, da sie sich im Gelände als zu auffällig erwiesen hatte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten seitens der Beschaffung geeigneter feldgrauer Manteltuche wurde der Mantel 08 ab circa August 1915 in feldgrauer Färbung - entsprechend der Tuchfarbe der Feldröcke - an die Truppen ausgegeben.
Nach einem weiteren Erlass des preußischen KM vom Oktober 1915 durften für die Mäntel nur noch glatte Knöpfe aus Zink mit einer matten feldgrauen Lackierung verwendet werden.
Das Mantelmuster 1908 war nun so nach und nach den Erfordernissen auf dem Gefechtsfeld angepasst worden. Jedoch wurde der enge Schnitt, besonders im Brustbereich, sowie der kleine Kragen weiterhin als nachteilig angesehen. Erst durch die Einführung des Einheitsmantel M15 im Rahmen der Neuuniformierung von Ende 1915 konnten diese Nachteile beseitigt werden. Es dauerte jedoch noch weit in das Kriegsjahr 1916 hinein, bis ausreichend Mäntel des Musters M15 an die Truppen ausgegeben werden konnten.
(Quelle: Kraus)